Wie jetzt, du bist Türkin? Du siehst gar nicht aus wie eine! Ich hatte jetzt eher auf Spanierin oder so getippt!“ Okay, fairerweise muss ich jetzt dazu sagen, als ich in Barcelona wohnte fiel ich tatsächlich nicht so auf, weil ich wie eine von ihnen aussah mit meinen dunklen Haaren und Augen. Ich könnte also tatsächlich als Spanierin durchgehen. Aber hier in Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit eine Türkin zu sein dann doch etwas höher. Interessanterweise höre ich dieses Phänomen von meinen türkischen Freunden auch, vor allem von den moderneren und attraktiveren. Sie werden entweder für Spanier oder Italiener gehalten. Die Frage ist hier allerdings, ob man sich geehrt oder beleidigt fühlen soll? Klar… Bella Italia… Pizza… Monica Bellucci… ein klares Kompliment… aber heißt das dann nun, dass türkische Menschen minder attraktiv sind? Oder ist das klassische Bild von einer Türkin, einem Türken, einfach ganz anders?
Es sind so diese Dinge, die einem im Alltag passieren und einen daran erinnern, dass man irgendwie anders ist. Ich habe früher sehr viel auf Messen als Hostess gearbeitet und da war mal wieder gerade eine in Essen, wo ich für einen türkischen Messestand gearbeitet habe. Da kam ein netter älterer Herr deutschen Ursprungs auf mich zu, mit dem ich etwas Smalltalk betrieb. Gegen Ende unseres Gespräches kam dann ein: „Mensch, Sie sprechen so ein tolles Deutsch! Klasse!“ Danke, Sie aber auch, dachte ich mir in dem Moment. Natürlich spreche ich tolles Deutsch, ich bin ja auch hier geboren! Ich verkniff mir den Kommentar allerdings. Ich wusste ja, dass keinerlei böse Absicht hinter diesem Kommentar steckte. Ich habe irgendwann übrigens aufgehört zu zählen, wie oft man mir bereits dieses zwar nett gemeinte, jedoch trotzdem fragwürdige Kompliment gemacht hat.
Gastarbeiter? Einwohner der Bundesrepublik Deutschland!
Ich bin in Gelsenkirchen im Ruhrgebiet in den 80ern geboren und aufgewachsen. Bin dort zur Schule gegangen, habe mein Abitur gemacht und habe dann studiert. Man sollte eigentlich meinen, dass ich eine Deutsche bin. Wenn das Wort „eigentlich“ doch nicht wäre. Fangen wir doch mal mit der Optik an: ich habe dunkle Haare und dunkle Augen… darüber hinaus habe ich einen türkischen Vornamen… wie kann ich denn dann auch als Deutsche durchgehen? Reicht es dann tatsächlich aus hier geboren und aufgewachsen zu sein? Mein Vater kam in den 60er Jahren, wie viele andere auch, als Gastarbeiter nach Deutschland und ist dann im schönen Almanya geblieben. Mir ist interessanterweise aufgefallen, dass Leute wie mein Vater heutzutage immer noch als „Gastarbeiter“ bezeichnet werden. Dabei sind das doch lange keine Gastarbeiter mehr, sondern Einwohner der Bundesrepublik Deutschland.
Es ist wirklich schwierig, seine Identität zu finden wenn man einen Migrationshintergrund hat. Mir fällt es immer schwer, mich als Deutsche zu bezeichnen. Jedoch nicht aus dem Grund, weil ich mich nicht wie eine Deutsche fühle, ganz im Gegenteil. Ich habe definitiv beide Kulturen in mir vereint: ich habe sehr viele türkische Seiten in mir, jedoch auch viele Deutsche. Meine türkische Seite ist zum Beispiel die, dass ich fast nie pünktlich irgendwo ankomme. Eine deutsche Seite meinerseits hingegen ist, dass ich mein Essen unmöglich genießen kann, wenn es zu laut im Hintergrund ist. Mein Mann ist Spanier und diese sind sehr laut. Wie die Türken eben. Eigentlich sollte mich das nicht stören, da ich es von meiner Familie auch nicht anders kenne. Wenn wir uns allerdings in einer Tapasbar in Barcelona aufhalten, wo eine unglaublich laute Geräuschkulisse herrscht, dann ist es mir fast unmöglich mein Essen zu genießen. Da kommt dann in mir die Deutsche auf und schaue empört zu den lauten Gästen rüber.
In Deutschland die Ausländerin, in der Türkei die Deutsche.
Genau, die Sache mit der Identität. Dein Leben ist begleitet von einem ewigen Identitätskonflikt. In Deutschland die „Ausländerin“, in der Türkei die „Deutsche“. In der Türkei machen sich Freunde sogar über meinen mangelnden Wortschatz im türkischen und meinen deutschen Akzent lustig. Auch dort fühle ich mich nicht wie zu Hause. Wie denn auch, ich kenne es nur aus dem Urlaub. Ich weiß dort nicht mal die alltäglichsten Dinge wie und wo zum Beispiel man sein Bahnticket kaufen kann.
Man kommt irgendwie immer in Erklärungsnot in so vielen Situationen. Als ich in England wohnte und neue Leute kennenlernte, kam dann natürlich immer die Frage auf: “Where are you from?” Ich habe mich immer danach gesehnt, einfach mal sagen zu können: “I am from Germany”. Aber aus irgendeinem Grunde fühlte ich mich immer dazu gezwungen, das noch weiter im Detail zu vertiefen: “I am from Germany BUT my parents are originally from Turkey.” Dann kam meistens ein: “Oh, so you’re Turkish?” Ähm, nein. Oder doch. Ich wusste nie so genau, wie ich darauf antworten sollte. Denn wie bereits erwähnt, ließ mein optisches Erscheinungsbild und mein Vorname doch eher darauf schließen, dass ich keine Deutsche bin, oder?
Es sind allerdings auch immer diese Klischees im Alltag, die mich einfach „undeutsch“ fühlen lassen. Jeder mit türkischen Hintergrund kennt so ähnliche Fragen wie diese: Wie, du darfst mit einem Spanier verheiratet sein? Gab es dafür Stress mit deiner Familie? Trägt deine Mutter Kopftuch? Das erinnert mich übrigens direkt an eine Sache, die mich bis heute schmunzeln lässt. Mit 19 wollte ich ein Praktikum an einer Grundschule absolvieren. Es gab da diese Grundschule in der Gelsenkirchener City, die mir interessant erschien. Also rief ich dort an. Ich stellte mich natürlich mit meinem vollen türkischen Namen vor und fragte, ob ich denn dort ein Praktikum machen dürfte. Die Dame am Apparat fing an zu stammeln und dann kam ein „Aber.. ähm… also, Sie tragen jetzt kein Kopftuch, oder?“ Nein, tue ich nicht. Niemand in meiner Familie tut es. Und selbst wenn, was wäre daran so schlimm? Meine Mutter hat sogar goldblond gefärbte Haare. Mein Schwager ist ein Deutscher. Eine Rechtfertigung nach der anderen. Irgendwie rechtfertigt man sich sein ganzes Leben.
Als ich noch ein Teenager war, gab es auch so Klassiker wie: “Darfst du denn überhaupt so spät noch raus?” “Hast du einen großen Bruder?” Oder wenn ich mal Lust auf eine Currywurst hatte kam: “Wie jetzt, du isst Schweinefleisch?” Wow, du bist so anders als die anderen Türken. Und hier der absolute Klassiker unter den Kommentaren: „Also ich bin ja nicht so mit Türken, ABER du, du bist so anders.“
Über die Jahre hinweg lernt man dann aber irgendwann mal, damit umzugehen und sich dann sogar glücklich zu schätzen. Ja, ich schätze mich sogar sehr glücklich. Ich bin bikulturell aufgewachsen und habe von beiden Kulturen etwas. Sei es die Sprache, das Essen, die Mentalität etc. Das ist so eine unglaublich große Bereicherung für mein Leben. Und genau das möchte ich meiner Tochter weitergeben. Sie wächst sogar trikulturell auf, da zu der deutsch-türkischen Seite noch die spanische hinzu kommt.
Mein Herz ist in Deutschland, weil ich hier geboren und groß geworden bin. Man sagt ja immer: home is where your heart is. Und im Laufe der Jahre habe ich genau das gelernt. Und ich habe mir angeeignet einfach zu sagen, dass ich Deutsch-Türkin bin. Egal, ob in Deutschland oder im Ausland. In dem Sinne: “Where are you from?” “I am from Germany”.
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Where are you from? – The never-ending identity search of a German-Turkish girl
Really, you’re Turkish? You don’t even look like one! I kinda thought you’re Spanish or so!“ Okay fair enough, when I used to live in Barcelona I really could have been of them with my dark hair and eyes. But here in Germany the possibility of being Turkish was way higher though. Interestingly, I hear this phenomenon also from my other Turkish friends, mostly from the more modern and attractive ones. People think they are either Spanish or Italian. The question here though is if you should feel honored or rather insulted? Of course… Bella Italia… Pizza… Monica Bellucci… a clear compliment…. but does this now mean on the other hand, that Turkish people are not attractive? Or is the classic picture of a Turkish person simply different?
There are those things in your daily life that reminds you of being kind of different. When I was studying, I used to work a lot at exhibitions as a hostess and there was just one again in Essen, West-Germany, where I was working for a Turkish stand. There was this nice old German man with whom I had a little smalltalk. Towards the end of our conversation he said to me: „Gosh, you speak such a perfect German! Amazing!“ Thanks, you too I thought to myself. Of course I speak perfectly German, I was born here! But I didn’t say it out loudly as I totally knew, that there was no bad intention behind his comment. I stopped to count by the way, how many times people gave me this compliment that was meant to be nice but which was still a bit strange.
I was born and raised in Gelsenkirchen, which is in West-Germany. I went there to school, finished college and then I studied. So actually I am a German. Well, if there wouldn’t be the word „actually“. Let’s have a look at my appearance: i have dark hair and brown eyes… furthermore I have a Turkish first name.. how could I possibly be accepted as a German? Is it really enough then to be born and raised here?
My father came in the sixties, just like many others too from east and south europe, as a so called „guest-worker“ to Germany but then decided to stay finally. It is very interesting that nowadays people like my dad are still being called guest-workers. Well, the thing is though that they aren’t guest-workers anymore as they are citizens of the republic of Germany.
It is really difficult to find your identity when you have a migration background. It is really hard for me to call myself a German. But not because I don’t feel like a German, au contraire. I have both cultures united in me: I have a lot of Turkish characteristics but also many German ones. My Turkish side is for example, that I am almost never on time. A German side on the other hand is the fact, that it is almost impossible for me to enjoy my food when it is too loud in the background. My husband is Spanish and they are very loud – just like the Turkish actually. So it shouldn’t bother me as I don’t know differently from my family. But when we are in a tapas bar in Barcelona where it is extremely noisy, then I simply cannot enjoy my food. Then the German in me comes up and I give the loud guests THE LOOK.
Yes, the thing with the identity. Your life is being accompanied by a never-ending identity conflict. In Germany the „foreigner“, in Turkey the „German“. My friends in Turkey make even fun about my lack of vocabulary in Turkish and my German accent. Also there I don’t feel like home. But how should I anyway? I only know it from my vacations there. I don’t even know the most daily things such as where to buy your train ticket.
You always come under pressure for failing to offer an explanation. When I used to live in England and I got to know new people, I always got asked of course: „So, where are you from?“ I was longing for to be able to just say: „I am from Germany.“ Full stop. But for some reason I always felt urged to go more into detail: „I am from Germany BUT my parents are originally from Turkey“. Then usually the person would say: „Oh, so you’re Turkish?“. Um, no. Or yes. I never knew exactly, how to respond. Because just as mentioned, my appearance and my first name would make you rather assume that I am not a German, right?
There also these Clichés in the daily life, that made me feel very „un-german“. Everybody with a Turkish or different background is very familiar with similar questions like this: „Really, you are allowed to be married to a Spanish? Did you get in trouble with your family for doing this?“ „Is your mum wearing a headscarf?“ This reminds me of something, that makes me chuckle until today. When I was 19 I wanted to do an internship at a primary school in my hometown, Gelsenkirchen. So I called them. I introduced myself with my full Turkish name and then I asked, if I could make an internship there. The woman on the phone started to stutter and said: „But… um.. well, you aren’t wearing a headscarf, are you?“ No, I don’t. Nobody in my family does. My mother even has gold blond dyed hair. We eat pork. My brother-in-law is German. One justification after the other. You kind of justify your whole life. When I was a teenager there were also classics like: „Are you even allowed to be still outside that late?“ „Do you have a big brother?“ Or when I felt like having a hot dog: „Really, you eat pork? Wow, you are so different than all the other Turkish.“ And now the number one of the classics: „Well, I am not so much into Turkish people, BUT you, you are so different.“
Over the years you learn to deal with all these dings and even start to consider yourself lucky. Yes, I even consider myself very lucky! I was raised bi-cultural and I have from both cultures things. May it be the language, the food, the mentality and so on. This is such an unbelievable enrichment for my life! And exactly this I also want to pass to my daughter. She is even being raised tri-cultural as there is also the Spanish mentality in addition to the German-Turkish one.
My heart is here in Germany because I was born and raised here. You know what they say: „Home is where your heart is“. And over the years this is exactly what I learned. I taught myself to say nowadays simply that I am German-Turkish and it doesn’t matter if in Germany or abroad. Therefore: „Where are you from?“ – „I am from Germany“
Hallo meine Süße! Ich finde deinen Beitrag sehr gut und er spricht mir richtig aus der Seele! Glaub mir ich weiß ganz genau und verstehe ganz genau was du meinst. Mir geht es da zu 100% genauso wie dir. Oft sind diese Sätze gar nicht böse gemeint, aber zeugen meiner Meinung nach von einem mega kleinen Horizont und zeigen eigentlich wie sehr manche Menschen doch noch, vielleicht auch nur unbewusst, Vorurteile haben.
Ich bin auch Deutsch-Türkin und werde aber aufgrund meines Auftrittes nie als eine gehalten. Dabei habe ich auch so viele türkische & deutsche Dinge in mir verankert. Zudem ist mein Partner auch noch Amerikaner & ohh jee auch noch dunkelhäutig. 🙂 Ja das passe ich absolut nicht in das typische Bild einer “Türkin”.
Aber ich kann damit leben, ich genieße alle drei Kulturen und liebe sie auf ihre Weise. Zudem haben wir den Vorteil, das wir uns an alle diesen Erfahrungen bereichern können. Die Möglichkeit haben viele Menschen leider nicht, denn wenn sie es hätten, gäbe es definitiv weniger Vorurteile…
Nichts desto trotz finde ich deinen Beitrag sehr spannend und inspirierend und möchte dir von Deutsch-Türkin zu Deutsch-Türkin von ganzem Herzen für deine Ehrlichkeit danken 🙂 Drück dich fest & liebe Grüße
Deine Pakize
Wow so ein toller Beitrag, total gut geschrieben, sodass man wirklich ‘mitfühlt’. Ähnlich war es bei mir auch, weshalb ich immer Russland-Deutsche sage ?. Du bist so facettenreich und das gefällt mir super gut an dir! Dieses Schubladendenken sagt überhaupt nichts über die Persönlichkeit und hindert einige Mendchen daran über den Horizont zu schauen. In diesem Sinne, liebe Grüße und eine dicke Umarmung ?! Xo Vika (http://callmevika.com)
So schön zu lesen meine Liebe! Ich kann es so gut nachempfinden, wie du dich fühlst. Das meine ich eben… warum definiert man als “klassische Türkin” immer die Konservativen? Ich denke mir immer: “Leute, think outside the box!” Und ich find es so toll, dass es solche Menschen wie dich gibt <3 Danke danke danke 🙂
Ja.. ich glaube jeder mit einem Nicht-Deutschen Hintergrund kann es irgendwie gut nachempfinden. Und ich bin irgendwie froh, damit nicht alleine zu sein 🙂 Danke sehr für deinen Beitrag und fühl dich gedrückt Liebes <3
ich glaube, es ist so eine angewohnheit von menschen, immer nur einer schublade angehören zu können. wie, du magst die ärzte UND die toten hosen? du studierst wirtschaft UND geisteswissenschaften? du trägst converse UND coccinelle handtaschen? du findest amerika UND russland interessant? als würde das eine das andere zwangsläufig ausschließen. in deinem fall ist das natürlich nochmal ein anderes kaliber, vor allem weil wohl jeder dazu irgendwie mitzureden können meint. andererseits hast du dich dadurch gewissermaßen gezwungen gefühlt, dich mit deiner identität auseinanderzusetzen und hast die fernab der klassischen schubladen gefunden, wie ich da irgendwie glaube rauszulesen. das ist ein prozess, der anderen menschen auch nciht schaden würde, weil sie aber faul sind ordnen sie sich aber lieber einer schublade zu “deutsch” “bayern fan” “metal” “vespafahrer” “soyalattetrinker” blaugrüngelbrosa wasweißich und verpassen damit irgendwie, wirklich eine eigene persönlichkeit zu entwickeln. aber immerhin kannst du genau diese menschen immer wieder überraschen und sie vielleicht zum nachdenken anregen 🙂
Erst einmal ganz lieben Dank fürs Lesen 🙂 Es ist genau so wie du geschrieben hast: wieso denkt man das eine würde das andere ausschließen? Es ist wirklich schade, dass man immer wieder diesem Schubladendenken begegnet. Und ich finde deinen Satz “sie verpassen damit irgendwie eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln” einfach Hammer! Das bringt es so so gut auf den Punkt und sagt unglaublich viel aus! Danke dafür! 🙂
WOW, mein Schatz, du hast mich mal wieder sprachlos gemacht. Dass du nicht nur äußerlich, sondern einfach als ganzes ein wundervoller Mensch bist, war mir ja schon klar, aber wie offen du über dieses Thema sprichst finde ich wirklich beeindruckend. Ich habe das Gefühl, ich kann deine innere Zerissenheit wirklich spüren und nachvollziehen, aber natürlich kann ich nicht in deinen Schuhen laufen und wissen, wie du dich fühlst. Ich glaube aber, dass die Herkunft nicht ausmacht wer oder was wir sind. Das machen unsere Taten und unser miteinander Umgehen. Du bist genauso deutsch oder nicht deutsch wie jeder andere und genauso türkisch und nichttürkisch, wie ich nichtösterreichisch bin, weil ich einfach nur ICH bin. Wo wir geboren werden können wir uns nicht aussuchen und haben dennoch wahnsinniges Glück gehabt, wenn ich mir das aktuelle Weltgeschehen so anschaue, deshalb mußt du einfach in dir selbst wohnen und ruhen und so wie ich dich zumindest über Worte und Bilder bisher kennengelernt habe, bin ich mir sicher, dass du eine unglaublich Starke Frau bist, die genau weiß wo sie ist und wo sie hin will und das ist das einzige was zählt. Dein zu Hause ist deine Familie, der Ort wo du lebst nur ein Wohnort. Du bist einfach großartig und einzigartig und DAS ist das einzige was zählt und alle Menschen die blöde Fragen stellen, so what, die haben einfach nichts begriffen. Drück dich ganz fest mein Engel, alles Liebe, x S.Mirli (http://www.mirlime.com)
Sehr schöner Beitrag! Ich bin zwar selbst Deutsche, aber ich bin mit einem Deutsch-Türken verheiratet. Und ich kenne alles was du beschreibst. Das Witzige ist, dass er sich diese Fragen ja nicht mehr so häufig anhören muss, seit wir verheiratet sind. Dafür werden sie nun mir gestellt. Fragen wir lieber mal die deutsche Ehefrau, nicht, dass ihm das unangenehm ist … so kommt mir das oft vor. Wir werden zum Grillen eingeladen, und in einem Nebensatz wird mir dann mit einem Augenzwinkern mitgeteilt: “Und für deinen Mann haben wir auch was.” Wenn ich dann sage, dass wir glutenfreies Brot gerne selbst mitbringen oder er auch gerne Folienkartoffeln isst, ernte ich meist verwirrte Blicke. “Ach so! Nein, er isst auch Schweinefleisch!”
Viele sind auch immer sehr verwundert, dass er Einzelkind ist, oder sind erstaunt, dass er sich so toll um unsere Kinder kümmert. “Ehrlich? Ich dachte immer DIE machen sowas nicht!”.
Als mein Vater von meinem Bruder erfahren hatte, dass ich mit einem Türken zusammen bin, hat er mich nachts um 1:00 Uhr angerufen und mir einen Vortrag darüber gehalten, dass “DIE ihre Frauen schlagen und die Kinder in die Türkei entführen”.
Sind Formulare auszufüllen oder Anfragen zu stellen, dann bittet mein Mann mich immer darum, meinen Namen einzutragen. Unser Sohn hat einen deutschen Vornamen, weil mein Mann nicht wollte, dass er auch einmal so mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Beim Mädel konnte ich mich dann doch mit einem türkischen Vornamen durchsetzen.
Mein Mann liebt Deutschland und fühlt sich als Deutscher. Vorallem liebt er Bayern mit all seinen Bräuchen und Sitten (genauso aber auch türkisches Essen). Er möchte hier nicht weg. Aber er ist schon auch stolz auf seine türkischen Wurzeln. In der Regel verleugnet er diese nicht. Wenn es aber um den Erstkontakt (zum Beispiel beim Immobilienmakler) geht, zieht er es vor mich vor zu schicken.
Das ist traurig.
Liebe Grüße, Tina
Sehr interessanter und gut geschriebener Beitrag!
XXX,
Wiebke von WMBG
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Wow Süße, du machst mich sprachlos! Erst einmal lieben Dank fürs Lesen und deinen Hammer Beitrag dazu. Das hast du so so schön geschrieben: Man ist doch einfach nur “ich” und darauf sollte es ankommmen. Ich wünschte JEDER würde so denken wie du. Dann wäre die Welt schon mal um ein großes Stück besser 🙂 Ganz liebe Grüße und fühl dich ebenfalls gedrückt du toller Mensch
Liebe Tina, danke auch dir erst einmal fürs Lesen! Ich musste wieder mal schmunzeln als ich deinen Text las. Die Sachen kommen mir (leider) so bekannt vor. Das mit dem Immobilienmakler z.B.: mir wurde tatsächlich mal eine Wohnung verwehrt und aus dem Grund tue ich mich bei Erstkontakten genau so schwer. Man ist da schon sogar leicht traumatisiert. Traurig aber wahr. Ich finde es schön, dass es Menschen wie dich gibt, die solchen Vorurteilen trotzen und lieber den Menschen dahinter sehen. Ich finde es sowieso sehr schade, dass man einen Menschen über seine Herkunft definiert. Daher noch mal ganz lieben Dank für deinen tollen Beitrag dazu und ganz liebe Grüße an dich 🙂
Ganz lieben Dank 🙂
Total gut geschrieben! Mir ist der Beitrag schon gestern auf Facebook ins Auge gestochen, heute hatte ich endlich die Zeit ihn mir komplett durchzulesen. Einer meiner besten Freunde ist auch Türke. Geboren wurde er aber in Wien. Er muss sich ständig Fragen gefallen lassen: warum sprechen sie so gut Deutsch? Wie lange sind sie schon in Österreich? Mögen sie überhaupt österreichisches Essen? Kennen sie sich in der Politik aus? Ihn stört es nicht weiter, aber ich finde das schon sehr traurig.
Ich finde es toll verschiedene Kulturen innezuhaben. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass man manchmal das Gefühl hat sich für eine “Seite” entscheiden zu müssen. Ich finde aber man kann beides sein!
Liebe Grüße und danke für den tollen Beitrag, Leni!
Ich danke dir! Und jetzt werde ich mal noch etwas mehr auf deinem Blog stöbern. Habe nämlich bisher nur diesen Beitrag gelesen. 😀
sehr interessanter Beitrag
http://carrieslifestyle.com
Merci Liebes 🙂
Danke fürs Lesen 🙂 Ja, es hat auf jeden Fall nur Vorteile mit mehreren Kulturen aufzuwachsen (auch wenn es einen vor viele Herausforderung stellt). Und dein bester Freund macht wahrscheinlich das beste, indem er sich nicht davon stören lässt. Ich habe allerdings viele Jahre gebraucht, bis ich damit etwas lässiger umgehen konnte. Man macht sich damit auch das Leben viel einfacher. Ich habe mich einfach damit abgefunden, dass die Unwissenheit (leider aber auch manchmal die Dummheit) aus den Leuten spricht 🙂 Nochmals lieben Dank fürs Lesen und deinen tollen Beitrag dazu 🙂 LG
Sehr sehr toller Beitrag, macht dich super symapthisch und mega authentisch <3
Allerlieste Grüße,
HOLYKATTA || INSTAGRAM
ach liebes, der beitrag ist einfach zu schön geschrieben und perfekt auf den punkt gebreacht, wie sehr ich mit dir in so ziemlich jeder deiner aufgezählten (und vermutlich unzähligen mehr) fühle ist einfach unglaublich. Und ja, dass mit dem “wie du isst schweinefleisch” oder “kopftuch” oder , “darfst du raus gehen” habe ich unzählige male gehört , und schon oft einfach mit einem platten “isst du doch auch” oder “warum trägst du kein kopftuch” oder “ich glaube DU darfst aber nicht rausgehen, oder wieso fragst du?”ironisch abgetan 😀 Genauso das ständige: “du darfst alkohol trinken?” “wie du hast nur eine Schwester?” oder “und dein vater (betonung, es ist meistens der vater und nicht die eltern) hat nichts dagegen dass du mit einem deutschen zusammen bist?” genauso wurde ich auch schon gefühlte eine billionen mal auf meinen kleidungsstil in dem punkt aufgefallen. Ja ich glaube einfach, dass das bild des typischen Südländer, sei es türke, araber, kurde oder was auch immer einfach ein sehr schlechtes bild ist. Ich denke, es liegrt daran, dass negative Eindrücke einfach viel länger haften, als postive. Hat man einmal schlechte erfahrungen mit “ausländern” (oder sagen wir eher südländer, denn Polen, Spanier, Italiener, etc zählen ANDERS als Ausländer, als Südländer. Genauso wohl Menschen mit indischen/afrikanischen oder anderen asiatischen hintergründen – vielleicht kann man auch schon so weit gehen und sagen NICHT EUROPÄISCH aussehende Menschen) so bleibt diese schlechte erfahrung im Kopf und man verallgemeinert sofort, wenn man vielleicht einen zweiten sieht, der sich ähnlich verhält. Vielleicht ist es auch einfach Scheuklappendenken. Übrigens finde ich es sehr interessant dass du auch oft als Italienerin oder als Spanierin gehalten wirst 😀
Ich könnte hier noch ewigkeiten weiter schreiben, aber ich will dich hier nicht vollspammen, aber sehr schön aus dem Herzen geschrieben und wie gesagt, ich fühle total mit dir :*
Hab einen wundervollen start ins neue Wochenende:)
http://www.youtube.com/c/MissLovelyAttitude
http://lovelyattitude.com
Liebe Özgül, ich bin durch Zufall auf deine Seite gestoßen und muss sagen ich bin begeistert. Dieser Artikel ist wirklich schön geschrieben und ich habe ihn sehr gerne gelesen…ich kann mir vorstellen, dass du mit Vorurteilen zu kämpfen hast…aber so wie du schreibst bist du eine taffe, junge und seeeehhhrr hübsche Frau und meisterst diese Situationen mit links:-) vielleicht kommst du mich ja mal auf meinem Blog besuchen, würde mich sehr freuen:-) alles Liebe Isabel (http://www.isabelsbackblog.com)
Liebe Isabel, ich weiß Deinen Besuch hier sehr zu schätzen und es freut mich so sehr, dass der Artikel Dir gefallen hat, daher erst einmal ein riesen Danke an Dich 🙂 Und danke für Deine schönen Worte, das bedeutet mir echt viel. Ich wünsche Dir ein wundervolles Wochenende!! Ganz liebe Grüße
Hallo Süße, erst einmal ganz lieben Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast meinen Post zu lesen, ich freue mich wirklich sehr darüber und weiß es total zu schätzen! Und irgendwie ist es echt traurig, dass du mir genau das bestätigst, worüber ich hier berichte. Ich erinnere mich auch nicht jemals von jemandem gegenteilige Erfahrungen gehört zu haben. Aber einen interessanten Aspekt hast du noch erwähnt: Italiener, Spanier, Polen etc werde in der Tat nicht so “ausländisch” und fremd angesehen wie die anderen Gruppen. Kann man nicht einfach einen Mensch über seinen Charakter definieren und nicht über seine Herkunft? Ich werde es nie verstehen. Wie dem auch sei, danke nochmals für deinen lieben Beitrag dazu und hab ein schönes Wochenende! LG 🙂
Interessanter Beitrag!
Ich stelle mir das auch total schwierig vor. :/
XX,
Photography & Fashion Blog
http://www.CHRISTINAKEY.com
♥
Dankeschön 🙂 das ist ein Thema, das mich auch schon lange beschäftigt, weil ich es zwar nicht vom kulturellen Aspekt her kenne, aber trotzdem mein Leben lang schon das Problem hab, nie 100%ig wo dazu zu gehören. Und weißt du warum? Weil ich finde, dass es einen einschränkt. Sich nur auf eine Sache zu konzentrieren verengt den Horizont und es gibt Zuviel interessantes auf der Welt, als dass man sich eben für eine Gruppe entscheidet. Vermutlich könntest du, wenn du wolltest, durchaus als ganz deutsch oder ganz türkisch wahrgenommen werden weil ich glaube, dass viel da auch die eigene Resonanz ist. Aber du würdest dich damit ja selber um was berauben das du vermissen würdest. Und die meisten Menschen verstehen es nunmal nicht, wenn zwei Herzen in einer Brust schlage , egal ob es um Musik oder Geografie geht 😉
Immer diese positive Diskriminierung.
Für meine Britischen Freunde bin ich ‘the german turkish girl’ weil ‘I am german born and bred’ ?
Und mein deutscher Akzent wenn ich englisch spreche ist auch nicht zu verheimlichen 🙂